Es hat etwas gedauert, aber nun ist die Publikationsgenehmigung für die Fotos von Alexander Lozza (1880 – 1953). Sie sind im Literaturarchiv in der Nationalbibliothek in Bern abgelegt.
Stolz präsentiert Alexander Lozza seinen erlegten Hirsch – das Bild ist irgend einmal in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts entstanden. Ein ungewöhnlicher Anblick: Ein Kapuziner mit Jagdbeute. Das Jagen war für den Kapuziner offenbar eine Passion, anders lässt sich schlecht erklären, warum sich in seinem Nachlass so viele Jagdbilder finden. Und ja, gedichtet hat er auch und zwar in rätoromanischer Sprache.
Zum ersten Mal über Alexander Lozza geschrieben habe ich im Sommer 2020: Beim Spazieren in Salouf war ich vor einer Holzskulptur und einer ausführlichen Schrifttafel stehen geblieben. Auch ein Wikipedia-Eintrag entstand in jenen Tagen. Die Bilder waren schnell lokalisiert, nur die Publikationsgenehmigung verzögerte sich. Die Fotos wurden ursprünglich dem Bündner Landschaftsfotografen Emil Meerkämpfer (1877 – 1948) zugeschrieben. Wäre dem so gewesen, dann wären sie heute frei, denn Werke, die vor 1950 geschaffen wurden, gelten nach Schweizer Urheberrecht als frei und sind Public Domain. Nun war es aber etwas komplizierter, denn Emil Meerkämper hatte einen Sohn, Max Meerkämper, der 1914 geboren wurde und 1979 starb. Und offenbar hat der Sohn Max diese Bilder gemacht. Seine Werke sind noch geschützt. Für eine einmalige Publikation liegt die Bewilligung nun vor, leider kann ich sie nicht auf Wikimedia Commons hochladen.
Leider fehlen weitere Angaben zu den Bildern – sie zeigen den Kapuziner im Freien, teilweise auch in seiner Wohnung, die im Kapuzinerhospiz Salouf gewesen sein dürfte. Die Bilder sind natürlich Inszenierungen – sie zeigen den Kapuzinermönch so, wie er sich wohl auch selber gesehen haben mag, so wie ihn der Fotograf zeigen wollte.
Wir danken der Familie Meerkämper für die Publikationsrechte.