Publikation: Internierte im Tösstal und in Winterthur

Das Resultat einer mehrmonatigen Recherche ist nun als Publikation greifbar – ein PDF kann unten gratis heruntergeladen werden.

Die Schweiz nahm im Zweiten Weltkrieg rund 100 000 Soldaten fremder Heere auf, darunter Franzosen, Polen, Italiener, Engländer und Amerikaner. Sie wurden in Interniertenlager auf über 1200 Standorte verteilt. Internierte waren in fast allen Ortschaften im Tösstal, in Winterthur gab es ein Hochschullager.

Im Staatsarchiv des Kantons Zürich fanden sich detaillierte Karte einiger Interniertenlager im Tösstal. Bild PD.

Für die Publikation «Internierte im Tösstal und Winterthur» suchten die Autoren nach Spuren dieser Zeit und fanden sie in den Archiven in Winterthur und im Tösstal. In Gesprächen erinnerten sich ältere Bewohnerinnen und Bewohner, einige hatten sogar noch Fotos aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Internierten waren insgesamt gern gesehene Gäste, die das Leben bereicherten, nicht wenige Schweizer Frauen fanden in den internierten Soldaten ihren Partner fürs Leben.

Neben der Arbeit war die Unterhaltung ein wichtiger Teil des Lebens und auch die Kontakte mit der Dorfbevölkerung kamen dabei nicht zu kurz. Bild PD.

Einige Schicksale werden näher dargestellt. So etwa das Leben des Bildhauers Romuald Polachowski, dessen Vater zu den polnischen Internierten gehörte. Ein anderer war Jan Sawka, der das Hochschullager Winterthur 1944 verliess, um mit den Alliierten zu kämpfen. Die damals 18-jährige Frieda F. geriet ins Visier der Behörden, nachdem sie einen Franzosen bei sich aufgenommen hatte und wurde 1940 wegen politischem Nachrichtendienst verurteilt.

Der berühmte Orange Befehl verbot Kontakt zur Zivilbevölkerung. Das hinderte die Soldaten nicht, mit den jungen Frauen anzubandeln. Bild PD.


Zur 100-seitigen Publikation gehören über 50 Fotos. Sie stammen aus Archiven und Privatbeständen, zum Beispiel aus dem Nachlass von Leszek Bialy, der das Leben im Hochschullager Winterthur dokumentierte.

Die Publikation kann zum Preis von 15.00 CHF (zzgl. 3.00 CHF Verpackung und Porto) bei folgender Adresse bezogen werden: wolfgang.wahl@bluewin.ch. Das PDF kann unten gratis heruntergeladen werden.


Die Autoren: Dominik Landwehr und Wolfgang Wahl sind Historiker und leben in Winterthur und in Wila.

Die Insassen des Hochschullagers Winterthur konnten auch an der ETH Zürich studieren. Nicht alle holten ihr Diplom ab. Rechts der Architekturlehrer Jan Sawka, der sich 1944 aus dem Lager in Winterthur absetzte, um mit den Aliierten zu kämpfen. BIld PD