Zufalls Spuren – Die Zeichenspinnen von Lars Vaupel

spinne-do-097.JPG
Unter dem Titel „Zufalls Spuren“ sind zur Zeit (18.1.07 – 2.3.07) die Zeichenspinnen von Lars Vaupel im Cabaret Voltaire zu sehen. Lars Vaupel ist ein Künstler aus Hamburg, der immer wieder solche Maschinen baut und auch bei verschiedenen Maschinenkunst-Gruppen wie etwa F18 oder BBM mit dabei ist.


Unbeirrbar bewegen sich die beiden Apparate über das weisse Zeichenpapier – einmal in runden, einmal in geraden Bewegungen. Stossen sie auf Widerstand wie etwa die Begrenzung der Zeichenfläche, so drehen sie sich etwas und fahren dann zurück. Immer wieder berühren sie sich und auch das führt zu einem Richtungswechsel.
spinne-do-011.JPG
Dann und wann verhakeln sie sich ineinander und bewegen sich dann gemeinsam über die weisse Fläche, die schon nach kurzer Zeit mit einer Vielzahl von Kurven und Linien gefüllt ist und im Lauf der Tage immer dichter und dichter wird. Die verhakelten Zeichenspinnen kommen zwar immer wieder voneinander los – aber das kann manchmal Stunden dauern. Der Versuch ist gross, von Hand einzugreifen und ihnen zu „helfen“.
spinne-do-047.JPG
Interessant die Reaktionen des Publikums: Überraschung, Staunen, Faszination. Manchmal bilden sich vor dem Schaufenster sogar kleine Trauben von Menschen. Die Zuschauer sehen in den Spinnen etwas Belebtes, reagieren mit Emotionen auf sie. Dabei sind es doch nur zwei Apparate, die unbeirrbar und still ihre Kreise ziehen, tagein, tagaus…
spinne-workshop-049.JPG
Am Samstag dann das Werkstattgespräch mit Lars Vaupel und Stefan Doepner: Zur Überraschung von uns Organisatoren hatten sich rund 30 Leute angemeldet – darunter Lehrlinge, Gymnasiasten, Studentinnen und Studenten, Lehrer und auch Pensionierte. Ein wundeerbares Publikum: 3 Stunden zuhören, diskutieren, fachsimpeln… à suivre! Und auch die neugierigen Blicke der Zaungäste von draussen oder aus dem Café haben der Sache sicher genutzt.
spinne-workshop-106.jpg
Hier noch einige biografische Informationen zum Künstler:Geboren 1962 in Hamburg, Studium der Elektrotechnik. Arbeitet als Programmierer und freier Künstler in Hamburg. Lars Vaupel kam über die Gruppierung „Freunde der Mechanik und Musik“ zum Institut f18 und gehört zu dessen Mitbegründern. Er beschäftigt sich mit der technischen Seite der Installationen und entwickelte diverse Steuerungen, so auch für das Exoskeleton von Stelarc. Vaupel gestaltet aber auch eigene Projekte.
spinne-workshop-081.jpg
Und weil sie so schön sind zum Schluss noch eine Nahaufnahme der famosen Spinnen
Mehr Fotos
Hier gehts zur Seite der wackeren Roboter-Künstler von f18 und hier zu BBM für die Lars Vaupel auch tätig ist. BBM heisst soviel wie „Beobachter der Bediener von Maschinen“
Weitere Informationen: Falls Informationen nicht sofort sichtbar im Archiv unter „Zufalls Spuren“ oder „Zeichenroboter“ suchen

Kommentar hinterlassen