Drei DVD hab ich meiner Tochter Anna zu Weihnachten geschenkt – „1000 Meisterwerke der klassichen Musik“, fast 300 CD’s. So weit so gut. Letztes Jahr hab ich für mich das Hörwerk von Elias Canetti – 22 Stunden – gekauft. Selbstverständlich ist das phantastisch und gibt doch zu denken.
Nein, Einwände wie „Qualität geht doch vor Quantität“ gelten hier nicht mehr. Hier hat nun die Quantität definitiv in Qualität umgeschlagen, wenn auch nicht unbedingt in Bezug auf die Qualität der Musik oder der Töne. Darum gehts mir nicht. Sondern zunächst einfach mal um das Staunen darüber, dass sowas geht. Ich gehöre noch zur Generation der Jäger und Sammler: Sei es privat oder beruflich – vor 30 Jahren war doch vieles anders. Das Angebot war knapp und die Mittel auch. Nachschlagen konnte man nur in Lexika und die Suche nach einem speziellen Buch oder einer speziellen Musik gestaltete sich oft schwierig. Dafür gabs hilfreiche Geister, die vieles wussten und einem manch hilfreichen TIpp geben konnten.
Schön zu wissen, dass es doch einen Parameter in dieser Geschichte gibt, der sich nicht geändert hat: Die Zeit, die zur Verfügung steht. Die ist immer noch dieselbe. Und sie ist klein, gemessen an dem, was zur an Angeboten da ist.. Wenn der iPod (ich hab keinen) meldet, wie Minuten, Stunden, Tage man Musik oder sonstige Töne nun vorführbereit sind, dann bin ich zunächst einmal einfach erschlagen ob der grossen Zahl.
Und der Streit über den illegalen Download von einzelnen Songs wirkt da schon fast anachronistisch. Wer wird sich in Zukunft noch einen Song downloaden, wenn man ganze Musik-Bibliothken herunterladen kann…
Link zu den 1000 Meisterwerken als MP3
Link zum Hörwerk von Elias Canetti