Faszination Computergeschichte: Colossus heisst der wohl erste Röhrenrechner der Geschichte. Und kolossal ist dieser Colossus in der Tat: Mitten im Krieg 1942 entwickelt mit 1500 Röhren bestückt. Wie so vieles im geheimnisumwitterten Bletchley Park wurde Colossus nach dem Krieg zerstört. Der Ingenieur Tony Sale hat es an ebendiesem Ort wieder auferstehen lassen. Die Neue Zürcher Zeitung druckt heute am 2.März 2007 im Informatikteil einen Text von mir – dem hier einige Bilder und eine noch etwas ausführlichere Version beigesellt werden.
Der Herr der Dinge – der Meister der Colossus-Rekonstruktion: Tony Sale. Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes MI5 – und heute umtriebiger Organisator. Seine Rekonstruktion begannt mit einingen Fotos und Skizzen. Erst ein Aktenfund Mitte der 90er Jahre brachte ihn auf die richtige Spur. Hätte er aber nicht alles Material zu seinem Projekt gefunden, so wäre die Arbeit nie zu vollenden gewesen. Dazu zählen zum Beispiel die 1500 Elektronen-Röhren. Hier half ein Radio-Aufruf. Originalton Tony Sale: „Wir sind mit Röhren eingedeckt“.
Bletchley Park: Ein Landhaus – mit einer intererssanten Geschichte: Rund um dieses Haus arbeiteten im Zweiten Weltkrieg gegen 10 000 Leute; beschäftigt mit der Entschlüsselung der verschiedensten Codes. Berühmt geworden ist das Haus durch die Entschlüsselung der deutschen Chiffriermaschine Enigma. Aber dies war nur einer unter vielen erfolgreichen Hacks dieser ungewöhnlichen Truppe.
Immer noch im Originalzustand: Das Haus, wo alles begann. Eine Baracke – ein Glück, das sie die Zeit überdauert hat und nun Teil eines einzigartigen, lebendigen Museums ist.
Raffinierter als die Enigma, wenn auch weniger bekannt: Die Telex-Verschlüsselungsmaschine genannt „Schlüsselzusatzmaschine SZ 40“
Neue Zürcher Zeitung vom 2.März 2007: 10 000 Menschen und 1500 Elektronenröhren knackten die Nazi-Codes
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