Die Region von Kasbegi gehört zu den beliebtesten Tourismus-Zielen in Georgien. Das erstaunt nicht, denn die Landschaft ist schlicht grossartig.
Eigentlich heisst der Ort heute Stepantsminda – nur 1920 bis 2006 hiess er Kasbegi. Immerhin, die Region heisst immer noch so. Der Ort selber bietet wenig Sehenswürdigkeiten, man kommt hier der Landschaft wegen. Und dazu gehören neben der imposanten Gesamtsicht des Tales, das sich hier für einen kurzen Moment weitet in erster Linie der 5047 Meter hohe Berg Kazbeg, der dritthöchste Berg Georgiens und der achthöchste Berg des Großen Kaukasus<. Hier verläuft auch die Grenze zu Russland und Nordossetien. Der Berg zeigt sich nur am frühen Morgen klar und ist für den Rest des Tages meist von einer Wolke umgeben, was ihn natürlich noch interessanter macht.
Am gegenüberliegenden Hang ist eines der ganz wenigen Luxushotels Georgiens, wenn man die Schwarzmeerküste ausnimmt. Und von hier aus hat man einen atemberaubenden Blick auf das Tal von Stepantsminda.
Der Ort hat eine zweite Sehenswürdigkeit: Die Gergetier Dreifaltigkeitskirche: rund 200 Meter über dem Ort ist sie ein beliebter Wallfahrtsort.
Der Aufstieg dorthin ist schweisstreibend, die Strasse schlicht katastrophal. Die Ebene vor der Kirche nutzen aber zahlreiche Camper aus, um dort zu übernachten. Die Kirche ist wohl das am meisten fotografierte Sujet Georgiens und ist auf vielen Reisebüchern als Coverbild zu finden.
Wer nicht auf den Kazbeg will findet 24 km weiter oben eine grossartige Wanderregion: In einem Seitental liegt der winzige Ort Juta, der eigentlich nur aus ein paar Häusern besteht. Der Weg hierher ist aber beschwerlich und führt über eine kaum unterhaltene Naturstrasse.
Juta ist der Ausgangsort für zahlreiche Touren wie etwa Chaukhi Felsen am Roshka Pass oder Khevsureti Region.
Wir wählen eine etwa dreistündige Tour, die natürlich am Schluss etwas länger wurde…. Nach einem kurzen Aufstieg befindet man sich in einem sanft ansteigenden Tag mit einem rauschenden Bergbach.
Brücken gibt’s hier keine, wer nicht den Mut hat, über den Bach zu springen, muss die Schuhe abziehen. Das Wasser ist nicht kalt, es ist eiskalt!
Die Region scheint ziemlich beliebt zu sein – unterwegs sind zwei Lager, die Getränke, Essen und Unterkunft anbieten: The Fifth Season und Camp Zeta. Und auch wild zu campieren ist kein Problem.
Etwas weniger schön schien mir die Tatsache, dass die Gegend auch von Motorradfans heimgesucht wird. Am Ende des Tages begegneten uns zwei komplett verdreckte österreichische Motorradfahrer. Auf meine Bemerkung, dass hier wohl Schluss sei antworteten sie: Eben nicht. Jetzt geht’s erst richtig los.
