Unterwegs auf der georgischen Heeresstrasse

Die wichtigste Verbindung mit dem Norden Georgiens trägt einen heroischen Namen: Die georgische Heeresstrasse. Sie ist 213 Kilometer lang und verbindet Tiflis mit Wladikavkas in Nordossetien. Allein die Fahrt auf dieser Strasse ist die Reise wert.

 

Wir beginnen unsere Fahrt in Tiflis und machen im Kloster von Mzchetas einen ersten Halt. Es ist einfach nur heiss und deshalb geht’s bald weiter auf der georgischen Heeresstrasse. Schon bald beginnt die Passfahrt, die uns auf 2382 Meter hinauf führt. Trotz ihres heroischen Namens ist die Strasse eigentlich eine gewöhnliche Passtrasse mit viel Schwerverkehr.

Sie führt durch eine atemberaubend schöne Landschaft, die uns immer wieder anhalten lässt. Verpflegungsstände säumen überall die Strasse.

 

 

Bald erreichen wir die Passhöhe auf 2382 Meter. Noch vorher ein Monument, das wohl aus sowjetischer Zeit stammt; schön ist es nicht, dafür gross!

Auf der Passhöhe finden wir einen deutschen Soldatenfriedhof. Hier liegen deutsche Kriegsgefangene, die als Zwangsarbeiter benutzt wurden. Hitler wollte im Sommer 1942 den Kaukasus erobern, das Unternehmen scheiterte aber. Nach Angaben der Deutscher Kriegsgräberfürsorge gibt es derzeit 2 Grabstätten für deutsche Zwangsarbeiter in Georgen. Auf dem Friedhof bei Kasbegi ruhen 200 Opfer.

Die Fahrt auf der anderen Seite des Kreuzpasses dauert nicht mehr lange. Die Landschaft bleibt traumhaft schön – wir halten kurz um eine Schafherde auf der anderen Talseite zu beobachten.

 

Kurz vor Kasbegi wird die Strasse richtig flach – immer wieder sind Kühe auf der Strasse. Auffallend ist ihre Vorliebe für Brücken, die wir uns nicht recht erklären können.

 

Unsere Fahrt endet in Kasbegi. 20 km weiter ist die russische Grenze. Dort befindet sich eine moderne Zollstation, die offenbar mit Hilfe der Schweiz gebaut wurde. Die Schweiz hat nach dem Krieg in Ossetien mitgeholfen ein Handelsabkommen zwischen Georgien und Russland zu vermitteln.

Auf der Internetseite des EDA lesen wir dazu:

„Als Resultat der Schweizer Vermittlungen unterzeichneten Russland und Georgien am 9. November 2011 ein Abkommen über die Überwachung der Zollabfertigung. Dank dieser Vereinbarung gelang es, die Differenzen zwischen Georgien und Russland in Bezug auf den russischen WTO-Beitritt beizulegen. Die Schweiz beteiligt sich als neutrale Drittpartei an der Umsetzung des Abkommens.“