Die sowjetische Architektur mag nicht den besten Ruf haben: Brutalismus, Plattenbauten, Monumentalarchitektur – das sind Stichworte, die einem dazu einfallen. Das ehemalige Strassenbauministerium aus dem Jahr 1974 in Tiflis straft aber alle diese Ideen Lügen.
Das Gebäude ist nicht im Stadtzentrum, sondern an einer Ausfallstrasse von Tiflis und ist wohl nicht auf vielen Reiseprogrammen zu finden, immerhin hat es einen recht ausführlichen eigenen Wikipedia-Artikel Es hebt sich wohltuend von den übrigen Bauten ab – eine Art von schwebenden übereinander getürmten Quadern. Wer es sieht, denkt sofort an zeitgenössische Bauen im Westen. Fehlanzeige: Das Gebäude wurde 1975 von den beiden Architekten George_Chakhava Zurab_Jalaghani gebaut und diente dem Ministerium für Strassenbau. Seit 2007 gehört es der Bank of Georgia.
Das Gebäude wirkt auch heute zeitlos modern – die Architekten standen ohne Zweifel in der Tradition der Architektur des 20.Jahrhunderts und waren beeinflusst vom russischen Konstruktivismus aber auch von den Ideen Le Corbusiers.
Auch wenn bei unserem Besuch die Zeit fehlte: Ich denke eine nähere Inspektion lohnt sich.