Eine Pilgerfahrt nach Einsiedeln gehört zu meinen Advents-Ritualen. Dank reichlich Schnee war es auch dieses Jahr wieder magisch.
Meist kommen wir am Nachmittag an – heuer schien sogar die Sonne. Ein kurzer Spaziergang, ein Blick in die Kirche und natürlich in die Stiftsschule. Die Fassade zeigt sich buchstäblich im besten Licht.
Der Blick in den Klostergarten weckt Erinnerungen an lange und monotone Jahre in der Stiftsschule 1970 bis 1974.
Beim Eindunkeln dann um 16.30 zur Vesper und zum Salve. Nach einer Corona-Pause versammeln sich die Mönche nach der Vesper wieder zum fünfstimmigen Salve Regina. Ein bewegender Moment – die Benediktiner vor dem Bild der schwarzen Madonna. Fünf magische Minuten. Ein kleines Wunder – 365 Tage im Jahr, Sommer und Winter und das nur 45 Minuten vom nüchternen Zürich. Dort liegt kaum Schnee, die Leute hasten herum.
Welche Ruhe hier. Wir entdecken die vielen Andachtsorte. So die Krypta. Hier herrscht vollständige Ruhe und immer wieder treten Menschen ein, sitzen nieder, knien. Stille. Stille. Welche Wohltat. Religion, so erklärt mir Francesco, ist Unterbrechung. Ja – hier stimmt das genau
Nach dem Salve treten wir auf den Klosterplatz. Und wieder dieser wunderbare, zauberhafte Blick.
Alle Fotos Dominik Landwehr, 9.Dezember 2021