Von einem ungewöhnlichen Buch ist hier die Rede: „Die Geschichte der Medien. Von der Oblate zum Internet“. Autor ist Jochen Hörisch. Das Buch ist nicht irgend eine „wissenschaftliche“ Mediengeschichte, sondern ein äusserst originelles und ungewöhnliches Werk. Steht quer zu allem. Kommentar dazu: Unbedingt lesen. Gilt natürlich auch für diesen kleinen Blogeintrag…
Das ist keine Besprechung – nur die Präsentation einer Kostprobe. Wann beginnt die Mediengeschichte? – Eine Testfrage. Bei den Höhlenbewohnern? – Bei den alten Griechen und ihrer epochalen Erfindung, der phonetischen Schrift? – Beim Buchdruck, oder gar bei der Erfindung des Internet? – Weit gefehlt, denn der Blick von Hörisch geht noch viel weiter zurück. Es tönt ein wenig nach Ironie und mit einem Augenzwinkern ist es auch gemeint…:
„Am Anfang war der Sound. Und dieser Sound war so ungeheur, dass wir noch heute sein Echo hören. Das konstante Rauschen, das noch von einem postmodernen Ohr, so es nicht durch Dauersoundproduktion ruiniert wurde, selbst am einsamsten Ort in der stillsten Winternacht zu vernehmen ist, erklären Astrophysiker als Nachhall des Urknalls….vor etwa 12 Milliarden Jahren fing „alles mit einem ungeheuren Getöse an, das sich erst in Jahrmillionen zu dem formte, was Ästheten gerne als „Sphärenharmonie“ oder „Sphärenmusik“ charakterisieren.“ S.23.
Jochen Hörisch: Eine Geschichte der Medien. Von der Oblate zum Internet. Frankfurt 2005. Suhrkamp (stb 3629). Mehr Infos als beim Suhrkamp Verlag gibts bei Amazon.de
Und hier die Links
Prof.Jochen Hörisch – Universität Mannheim – Publikationen etc.
Jochen Hörisch Autorenseite bei www.perlentaucher.de