English summary at the end of the entry below.
Klänge, Töne, Geräusche spielen im Buddhismus eine wichtige Rolle. Auf einen ganz besonderen Klang bin ich in einem Tempel von Chiang Mai gestossen.
Bei jedem Besuch in einem buddhistischen Tempel von Thailand aber auch von Laos und Kambodscha bin ich auf Klanginstrumente gestossen. Immer wieder die kleinen Tempelglocken, häufig auch grössere, die vom Besucher zum Klingen gebracht werden.
Nicht selten ist mir auch ein grosses, paukenähnliches Instrument begegnet, so etwa in einem Tempel am Maeklong Fluss in Ratchaburi, 100 km südlich von Bangkok. Hier schlägt ein junger Mönch jeweils um elf Uhr die Pauke und ruft damit zum Mittagsmahl, das für die Mönche traditionell die letzte Mahlzeit des Tages ist.
Überrascht hat mich eine eher ausgefallene Variante: Gelegentlich werden in domartigen Schutzhäusern Kracher kontrolliert zur Explosion gebracht. Man kauft das Feuerwerk im Tempel und übergibt es dem Spezialisten, der es dann kontrolliert zur Explosion bringt. Man ist gehalten sich die Ohren zuzuhalten.
Ganz besonders beeindruckt haben mich aber die Gongs, die in fast jedem Tempel anzutreffen sind. In der Regel steht ein kleinerer oder grösserer Holzklöppel dabei, mit dem sich der Gong anstossen lässt. Je grösser der Gong desto mächtiger der Klang.
Im Tempel Wat Phra That Doi Kham – dem Tempel des GoldenenBerges – bin ich auf eine Serie von Gongs gestossen, ohne solche Holzklöppel. Vielleicht sind sie nicht in Betrieb, dachte ich. Dann höre ich plötzlich einen höchst merkwürdigen, magischen Klang, der fast unhörbar anhebt, den Raum füllt und sich langsam im Nichts auflöst. Eine Quelle dieses Klanges ist nicht auszumachen.
Beim näheren Hinsehen entdecke ich aber Besucherinnen und Besucher, die den Gong mit ihren blossen Händen berühren und leicht reiben. Durch diese Berührung entsteht der magische Klang. Allerdings, so lasse ich mir das sagen, funktioniert das nur, wenn man einen intensiven Wunsch hat. Tatsächlich gelingt es auch mir mit blosser Berührung und leichtem Reiben den Gong zum Klingen zu bringen.
Die unerwartete Begegnung lässt mich nicht los. Kann man nicht auch die Seele eines Menschen mit sanfter Berührung – sei es wörtlich oder mental – besser zum Klingen bringen als mit dem Anschlagen durch einen Holzklöppel?
Und natürlich kommt mir das Lied ‹Suzanne› von Leonhard Cohen in den Sinn
And you want to travel with her/ And you want to travel blind/And know she will trust you /For you’ve touched her perfect body with your mind
English summary
Sound and noise seems to play an important role in buddhist belief. In buddhist temples all over South East Asia lots of sound and noise instruments can be found: Drums, small an big bells and in some cases even firecracker are used to produce noises. A particular role play the gongs that can often be found in temples. They are mostly brought into resonation with a wooden instrument of variable size.
A very special gong I found in the temple Wat Phra That Doi Kham in Chiang Mai. There was no wooden instrument to bring the gong to resonance. Instead people touched the center of the gong with their bare hands and rubbed the navel of the gong gently. By this way they produced a magic sound that was hard to localize and hovering all over the place. It works however, so is the common believe, only if you have an intense wish when doing so. I tried and it worked.
I left the temple with the idea, that this encounter might also serve as a metaphor the way we treat each other. In many cases a gentle touch – might it be in real or just mentally – might work better than a hard bang.
And it made me think of a line of Leonhard Cohens famous song ‚Suzanne‘
And you want to travel with her/ And you want to travel blind/And know she will trust you /For you’ve touched her perfect body with your mind
Temple Wat Phra That Doi Kham in Chiang Mai
All Fotos by Dominik Landwehr
dominik.landwehr at bluewin.ch