Rumänische Schweine und die EU

romania-07-154.JPG
Den rumänischen Schweinen gehts an Weihnachten an den Kragen. Das ist hierzulande nicht anders, wie man anhand der Wirtshausschilder, die für „Metzgete“ werben, sieht. Als EU-Mitglied hat Rumänien nun ein Problem: Es muss sicherstellen, dass die Schweine EU-konform geschlachtet werden. Ein Ding der Unmöglichkeit….


4.5 Millionen Kleinbauern soll es in Rumänien geben – bei einer Gesamtbevölkerung von rund 20 Millionen. Entsprechend hoch die Anzahl der zu schlachtenden Schweine: 1.5 Millionen, so schätzt der oberste Veterinär des Landes. Und entsprechend gross ist offenbar auch die Aufregung, wie der ECONOMIST vom 17.November unter dem vielsagenden Titel „A dissertation on Romanian pork“ berichtet. Gemäss EU Regeln müssen auch jene Tiere, die für den Hausgebrauch geschlachtet werden, tierschutzgerecht vom Leben in den Tod gebracht werden. Das heisst, sie müssen mit einem speziellen Gerät betäubt werden.
Pikant: Rumänien hat offenbar versucht, das Unheil von seinen Kleinbauern abzuwenden – mit dem Hinweis, dass die EU für jüdische und muslimische Bräuche auch Ausnahmen kenne. Njet hiess es aus Brüssel. Quid licet Iovi not licet Bovi – Was Juppiter darf, ist einem Ochsen noch lange nicht erlaubt. Hm, müsste es nicht heissen Schwein…Egal: Brüssel befand: Religiöse Bräuche und traditionelle Bräuche seien dann doch nicht in denselben Topf zu werfen.
So long. Keine Angst. Auch in Brüssel denkt man offenbar nicht daran, das Land deswegen abzustrafen. Es gäbe da noch ein paar andere kleinere Probleme…
PS: Apropos: Mir schmeckt eine Wurst von einem nicht Eu-konform geschlachteten rumänischen Schwein immer noch besser als ein holländischer oder deutscher Billig-Artikel aus dem Supermarkt von Tirgu Mures, Wielange war das Schwein unterwegs: Als es noch lebte – und als es tot war…
Wohl bekomms and Craciun fericit – rumänisch für Frohe Weinacht

Kommentar hinterlassen