Geschichten aus dem Krieg:Guggenheim und Grossman

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Zwei Bücher liegen auf meinem Tisch: „Wilder Urlaub“ des Schweizer Autors Kurt Guggenheim aus dem Jahre 1941 und „Leben und Schicksal“, das 1959 entstandene Kriegsepos des russischen Autors Wassili Grossman. Dass es zwischen der kleinen Erzählung und dem monumentalen Roman und deren AUtoren Unterschiede gibt, liegt auf der Hand. Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten…


Eine vielleicht etwas verwegene Idee – zu gross die Differenzen, die einem sofort ins Auge springen: Dort der Autor Wassili Grossman, der den Krieg der Roten Armee bis in die letzte Konsequenz verfolgt und das Leben von Soldaten aber auch Zivilisten geteilt hat, dessen Manusrkript unmittelbar rnach der Fertigstellung beschlagnahmt wurde. Hier Kurt Guggenheim dessen Land – die Schweiz – vom Krieg nur gestreift wurde, der seine Erzählung mitten im Krieg 1941 auch veröffentlichen konnte, nur bei der filmischen Umsetzung hatte die Zensur ernsthafte Bedenken….
Und da tönen aber auch schon Gemeinsamkeiten an: Beide Autoren stammen aus der selben Generation: Grossmann (1905 – 1964), Kurt Guggeneim (1896 – 1983) – beide Autoren waren als Soldaten im Zweiten Weltkrieg. Und beide Autoren sind jüdisch. Was hätten die beiden sich erzählt, wären sie sich einmal begegnet?
Noch etwas: Beide Bücher wurden in der Schweiz publiziert: Guggenheims Erzählung noch während des Krieges im Jahr 1941. Das Epos von Grossman gelangte nach seinem Tod in die Schweiz und wurde hier erst 1980 zum ersten Mal in russischer Sprache gedruckt – vom Lausanner Verlag Edition l’Age d’Homme
Nun gehts an die Lektüre – vergleichende Lektüre könnte man die skizzierte Methode nennen – als Schärfung der Wahrnehmung.
Wassili Grossmanns Roman bei Perlentaucher
Informationen zu Kurt Guggenheim vom Herausgeber und Literaturwissenschafter Charles Linsmayer

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Uebrigens: Grossman schreibt man wirklich nur mit einem M. Hab das noch korrigieren müssen. Aber welche Regeln gelten überhaupt beim Umschreiben kyrillischer Buchstaben?

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