Asylgesetz-Ja ist keine Tragödie

Die Schweiz sagt Ja zum verschärften Asylgesetz. Mit einem deutlichen Mehr, das keine Zweifel erlaubt. Auch in meiner Gemeinde (Zell) – wo eines der grössten Durchgangsheime für Asylbewerber ist und wo vor wenigen Wochen 1.2 Kilo Kokain sichergestellt wurden, laut NZZ bei zwei 21jährigen Bewohnern aus Liberia und Nigeria. Das deutliche Ja zum Asylgesetz ist keine Tragödie, auch wenn die Gegner dies anders sehen. Allerdings ist das Asylgesetz auch kein Lösungsansatz. Das Problem ist zu gross…


Was kümmert ein zur Auswanderung entschlossener in Liberia oder Nigeria – um gleich bei den beiden Staaten zu bleiben – ein mehr oder weniger scharfes Asylgesetz in der Schweiz? – Ich vermute, dass ihm das ziemlich egal ist. Zudem ist das Gesetz auch nicht für Leute wie ihn gemacht – er hat ja ausser der wirtschaftlichen Perspektivelosigkeit keine Gründe zum Weggehen.
Wirtschaftliche Perspektivelosigkeit? – Waren das nicht just die Gründe, welche die Europäer in den vergangenenen Jahrhunderten zu Millionen ausser Landes trieben: In die USA, nach Südamerika und oh Wunder, sogar nach Russland?
Könnte es also sein, dass wir den Sack (Begriff des Asyls) schlagen und den Esel (Migration) meinen. Dann sollten wir doch aufhören, über das Asylwesen zu rätseln und stattdessen über Migration zu reden Über die Millionen von Afrikanern, die darauf warten zu gehen, oder die bereits gegangen sind, und die Nacht für Nacht jämmerlich absaufen irgendwo im Atlantik draussen…oder meinetwegen auch im Mittelmeer.
Was wir bräuchten wäre eine mit den anderen europäischen Staaten abgestimmt Migrationspolitik. Das meinte auch der ehemalige Direktor des Bundesamtes für Flüchtlinge, Max Hadorn. Das Interview ist leiter – courtesy to the Tamedia – nicht online, weil die Tamedia AG das Internet immer noch nicht begriffen hat…
Etwas klüger machts der Spiegel – er schaltet die guten Stories im Lauf der Zeit online. Und just im Spiegel hab ich einen der allerbesten Berichte zum Thema Migration auch gelesen.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,438742,00.html
Der Spiegel-Journalist zeichnet in diesem Bericht minutiös die Geschichte um die Flucht – oder müsste man sagen Emigration – des Liberianers John Ekow Ampan nach. Sie dauerte fünf Jahre!

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