Zürcher Autor Max Rüeger stibt mit 75

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Die Zeitungen melden heute den Tod des Zürcheer Autors Max Rüeger. Ich habe Max in den 80er Jahren bei Radio DRS kennengelernt – als überaus liebevollen und feinfühligen Kollegen. Und vor einigen Jahren war Max Rüeger Gast in unserem Kulturapéro in Kollbrunn.


Viele kannten Max Rüeger als Radio-Stimme oder Kolumnist. Wenige wussten, dass er auch ein feinfühliger Autor war. Viele Lieder und Gedichte kamen aus seiner Feder – für die Kleine Niederdorf Oper von Paul Burkhard schrieb er gar den ganzen Text, nachdem der Zürcher Autor Werner Wollenberger (wieder einmal) den Abgabe-Termin verpasst hatte.
Vieles schrieb er in Zürcher Mundart, so auch diese Zeilen, die mich ganz besonders berühren:
Heb Sorg zu jedem, liebe Mänsch,
wo dich guet kännt, wo du guet kännsch.
Wo dich eso, wied bisch, vertreit,
und was er tänkt, au ehrlich seit.
Heb Sorg!
Für den Kulturapero vom 20. Februar 2005 habe ich folgenden kleinen Text zur Ankündigung verfasst
Still und bescheiden wirkt er, grosses Aufhebens will er nicht machen und es ist diese Haltung, die in seinen Texten so fühlbar ist und ihn auch so sympathisch macht. Offenbar brauchte es auch etliches an Überzeugungskraft seiner Freunde um Max Rüeger zu motivieren, einige seiner Texte auch als Buch herauszugeben. Aber sie haben es geschafft. Das kleine Buch „Heb Sorg“, ist im vergangenen Jahr im Altberg Verlag in Richterswil erschienen und liegt nun bereits in der zweiten Auflage vor Kostprobe: „Heb sorg zum Jahr wo isch und chunnt, es lauft viellecht ned alles rund…“
Schöpfen kann er aus dem Vollen: Max Rüeger war nicht nur Radio und Fernsehmann, sondern auch Autor unzähliger Lieder, Theater- und Kaberettstücke. Von ihm stammen unter anderem „Törf es bitzeli meh sii“, „Oh läck Du mir“ oder das legendäre Liebeslied vom „Ankebälleli“. mit seinen Texten hat er ein Millionenpublikum erreicht, auch wenn sein Name dabei nicht oder nur wenig bekannt wurde. Hinter vielen seiner Texte stecken Beobachtungen aus dem Alltag und da und dort auch eine richtige Liebesgeschichte…
Max Rüeger ist auch mit dem Tösstal eng verbunden: So erinnert er sich bestens an die Uraufführung von Paul Burkhards „Zäller Wienacht“ – mit dem berühmten Komponisten aus dem Tösstal war Max Rüeger zeitlebens eng verbunden. Als Werner Wollenberger seinen Text für die „Kleine Niederdorfoper“ nicht rechtzeitig lieferte, musste Max Rüeger einspringen. „Ich arbeitete damals während zweier Wochen im Gartenhäuschen von Paul Burkhard in Zell, damit das Stück rechtzeitig fertig werden konnte“, erinnerte sich der Autor heute schmunzelnd.
Lieber Max: Du wirst uns fehlen.
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(Das Bild zeigt den Autor mit Max Rüeger am Kulturapero von Kollbrunn am 20.2.05. Foto Susanna Landwehr)

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