Schwalbenwurz-Enzian am Chäserugg im Toggenburg

Überraschung auf unserer Nachmittagswanderung vom Chäserugg zur Mittelstation Iltios: Schwalbenwurz-Enziane blühen in grosser Zahl auch noch spät im Jahr.

In zwei Sektionen fährt man auf den Chäserugg – zuerst mit einer Standseilbahn nach Iltios und dann weiter mit einer modernen Kabinenbahn.

Das Restaurant von Herzog und de Meuron ist voll und wir beginnen gleich mit dem Abstieg. Wir wählen dafür eine etwas längere Route: Sie führt von Schlachtböden über Sattel und Plisa in rund drei Stunden nach Iltios. Die Höhendifferenz von über 900 Meter wird durch die etwas längere Wegstrecke etwas gemildert. Trotzdem: eine holprige Sache in diesem Kalkstein-Gebirge. Die charakteristischen Felder, anderswo heissen sie „Charrenfelder“ begegnen uns überall und man muss ein bisschen aufpassen, wo man hintritt.

Die Landschaft, die wir durchqueren, wirkt bissweilen bizarr – zerrissen, felsig, exotisch und nach einem ersten recht heftigen Abstieg wandern wir in einem eigentlichen Couloir. Zu steinig selbst für Kühe. Dafür lieben gewisse Blumen diesen Untergrund.

Je weiter wir kommen desto mehr Enzian begegnet uns – zunächst einzelne in Büscheln und später ganz Felder mit buchstäblich Hunderten von Blumen. Sie haben immer noch Sommer und wirken, anders als andere Blumen, kein bisschen verwelkt oder herbstlich.

Grund genug die Art genau zu bestimmen. Die App Plantsnapp hilft uns und spuckt den Namen aus: Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea). Wunderbar. Und auf Wikipedia finden wir noch mehr Informationen: Gilt in Deutschland als gefährdete Pflanze. Sie liebt kalkhaltige Böden. Für einmal ist es nicht der Mensch sondern das Vieh, das der Pflanze zusetzt. Hier an unserem Platz gibts keine Kühe, deshalb so viele dieser Blumen.

Urheberrecht für alle Bilder Dominik Landwehr. Fotografiert übrigens mit dem iPhone11