Das bekannteste Hotel in Bangkok ist wohl das Oriental, das 1876 seinen Betrieb aufnahm. Es ist aber nicht das einzige historische Hotel in der thailändischen Metropole. Fast gänzlich unbekannt ist das Atlanta.
Das Hotel liegt zuhinterst im Soi 2, in unmittelbarer Nachbarschaft des Vergnügungsviertels Nana. Draussen ist kaum mehr als ein Hotelschild zu finden, das Haus selber sieht aus wie ein beliebiges hässliche Haus in Bangkok, das in die Jahre gekommen ist. Ein Schild vor der Tür besagt, dass Sex-Touristen hier nicht willkommen sind. Gleich nebenan das Versammlungslokal von Jehovas Zeugen. Nein, ohne guten Grund geht keiner ins Atlanta.
Ich bin seit Jahren gleich nebenan im Hotel Solo und kenne die Gegend – aber ins Atlanta bin ich noch nie. Diesen Sommer hab ich es gewagt: Überraschung total – schon beim ersten Betreten des Foyers wird dem Gast klar – das ist ein geschichtlicher Ort.
Man fühlt sich zurückversetzt – ja wohin denn: Eigentlich in die 20er oder 30er Jahre. Die Innendekoration ist klar Art-Déco. Wir fragen bei der Réception ob es erlaubt ist, einen Blick ins Foyer zu werfen. Ja natürlich. Wir sind offenbar nicht die einzigen mit dieser Bitte.
An den Wänden finden sich Schrifttafeln mit Informationen: Demnach wurde das Hotel in den 50er Jahren von einem Österreicher namens Max Henn gebaut. Es war in den 60er Jahren bei den Amerikanern, die Thailand als Basis im Vietnamkrieg benutzten, beliebt.
Im Foyer macht der Gast eine Zeitreise: Die Telefonzentrale arbeitet mit Kabel und Stöpseln und soll noch in Betrieb sein. Im Speisesaal finden wir einen einzigen Gast. Sonst ist es hier sehr ruhig…. Tiere sind hier willkommen, offenbar leben zwischen 40 und 50 Katzen hier….
Heute ist es ein Geheimtipp für Budget Traveller und Künstler. Das Hotel betreibt offenbar sogar ein kleines Stipendienprogramm.
Hier gehts zur Homepage des Hotels Atlanta