Vientiane – Grenzstadt am Mekong (Reisnotizen Laos/Thailand 3)


Vientiane ist für uns ein Lieu de Passage, wir besuchen die Stadt ohne grosse Erwartungen und werden höchst positiv überrascht.



Nur gerade 350 000 Menschen leben in der Hauptstadt von Laos. Entsprechend gemächlich wirkt der Alltag hier auf uns. Verkehrschaos ist ein Fremdwort. Überhaupt sieht man auf den Strassen der Stadt wenig Personenwagen. Auf dem Weg nach Luang Prabang werden wir dann gar keine PWs mehr sehen sondern nur noch Busse und Kleinlastwagen, hier Pickups genannt.


Die Stadt hat ein koloniales Flair. Die Bauten in der Altstadt stammen offensichtlich aus der französischen Kolonialzeit.


Im Kontrast dazu die hässlichen Einheitsbauten wie man sie überall in Asien sieht. Und nicht zu übersehen: Der Kulturpalast. Laos ist auch heute noch kommunistisch.


Immer wieder stossen wir auf Fahrzeuge und Informationen der Mines Adisory Group. Eine NGO die sich mit Minenräumung befasst. Laos hält den traurigen Rekord das am meisten bombardierte Land der Welt zu sein und auch heute noch liegen tonnenweise unexplodierte Bomben in den Feldern. Im Schnitt einmal pro Tag gibt’s damit ein Unglück, lesen wir auf einer InformationsbroschürWer sich für Textilien interessiert ist hier richtig: Nicht ganz zufällig finden wir mitten in der Stadt in einem prächtigen alten Haus auf ein faszinierendes Projekt, das erst 1991 begonnen wurde: Laotische Frauen produzieren nach ihren traditionellen Methoden Tücher – mit traditionellen aber auch mit leicht modernisierten Mustern. Gegründet wurde es von der US Amerikanerin Carol Cassidy.

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Vientiane ist entlang dem Mekong gebaut und auf dem hohen Flussdamm lässt sich abends trefflich flanieren. Der Damm ist nötig, denn während der Regenzeit ist das Niveau einige Meter höher. Der Fluss hat Niedrigwasser. Verführerisch wäre eine Weiterfahrt per Boot: Reiseführer und auch das Schweizer Aussenministerium raten von solchen Fahrten ab. Zu gefährlich. Und auch wir nehmen also dem Bus.

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