Venedig – ein Ort scheint mehr Traum als Wirklichkeit und in der Dämmerung verstärkt sich dieser Eindruck. Und nach der Reise sind es unscharfe Fotos, die diesen Eindruck weit besser spiegeln als die detailgetreuen, scharfen Bilder.
Dämmerung am Canal Grande
Und vielleicht passt auch das C.F.Meyers Venedig-Gedicht hierher
Auf dem Canal Grande
Auf dem Canal grande betten
Tief sich ein die Abendschatten,
Hundert dunkle Gondeln gleiten
Als ein flüsterndes Geheimnis.
Aber zwischen zwei Palästen
Glüht herein die Abendsonne,
Flammend wirft sie einen grellen
Breiten Streifen auf die Gondeln.
Eine kleine, kurze Strecke
Treibt das Leben leidenschaftlich
Und erlischt im Schatten drüben
Als ein unverständlich Murmeln.
San Stae – eine Anlege-Station des Vaporetto am Canal Grande.
Nochmals Canal Grande
Am Bahnhof von Venedig.
Abschied von Vendig – nicht ohne einen Blick zurück mit Rilke
Spätherbst in Venedig
Nun treibt die Stadt schon nicht mehr wie ein Köder,
der alle aufgetauchten Tage fängt.
Die gläsernen Paläste klingen spröder
an deinen Blick. Und aus den Gärten hängt
der Sommer wie ein Haufen Marionetten
kopfüber, müde, umgebracht.
Aber vom Grund aus alten Waldskeletten
steigt Willen auf: als sollte über Nacht
der General des Meeres die Galeeren
verdoppeln in dem wachen Arsenal,
um schon die nächste Morgenluft zu teeren
mit einer Flotte, welche ruderschlagend
sich drängt und jäh, mit allen Flaggen tagend,
den großen Wind hat, strahlend und fatal.
Mehr Fotos
Alle Fotos Dominik Landwehr
dlandwehr at bluewin.ch