Im Zug von Bangkok nach Luang Prabang – Teil 1: Bangkok – Nong Khai

Im ersten Teil dieses Berichts gehts um die Fahrt mit dem Zug von Bangkok nach Nong Khai an den Mekong.

Zugfahren hatte in Thailand immer etwas Nostalgisches. Im Hauptbahnhof Hua Lampong mitten im China Town schien die Zeit stehengeblieben zu sein. Er war 1916 eröffnet worden und schien seither nie mehr erweitert worden zu sein. Das Geld floss nicht in die Bahn sondern in den Strassenbau. Entsprechend langsam war der Schienenverkehr.

Bang Sue Grand Station in Bangkok, Der neue Bahnhof ist das grösste Eisenbahn-Termin von Südostasien. Foto Wikimedia Commons. Pescov

Das ist nun vorbei. Der alte Bahnhof bleibt erhalten – für den Nahverkehr und auch als Museum. Und er ist absolut sehenwert. Reisende müssen aber seit anfang 2023 zum neuen Bahnhof – dahin kommt man am schnellsten mit der Metro MRT. Bang Sue heisst die Station – oder Krung Thep Apiwhat Central Terminal – Krung Thep steht dabei für Bangkok.

Positive Neuerung: Man kann die Tickets einige Wochen im Voraus online buchen. Die Seite ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig aber es klappt und nach etwa 10 Minuten halten wir einen Ausdruck unseres Tickets in der Hand. Tickets werden über zahlreiche Portale angeboten – wir haben es beim offiziellen Portal versucht, das zwar sehr langsam ist, aber es hat geklappt.

Über eine unterirdische Verbindung gelangen wir von der Metrostation zum Bahnhof. Erster Eindruck: überwältigende Leere. Nach etwa 15 Minuten strammem Marsch finden wir schliesslich das Restaurant – ein Food Court ähnlich wie wir ihn vom alten Bahnhof kennen. Danach gehts zum Wartebereich der Züge nach Nordosten. Der Weg ist gut markiert. Eine Beamtin mit Mikrophon bittet die Reisenden 15 Minuten vor Abfahrt zum Perron.

Für Reisende galt der Tipp: Buche Sleeper 2nd Class Non-Aircon, im klimatisierten Zug droht Erkältung. Diese Klasse gibts nicht mehr – zur Auswahl steht entweder ein Schlafwagenabteil zum stolzen Preis von fast 100 Franken oder ein Bett oben oder unten im offenen Wagen. Kein Problem, wenn es nur nicht so kalt wäre. Das obere Bett ist übrigens günstiger. Beim Buchen sehen wir: Man kann nicht jeden Platz buchen – gewisse Plätze sind für Frauen, andere für Mönche reserviert.

Im Innern ist alles wie erwartet blitzblank. An Personal fehlt es nicht. Für die Ticketkontrolle braucht es drei Personen: Die erste Person locht das Ticket ab – dem Scanner scheint man nicht zu trauen – die zweite Person kontrolliert alles und nach wenigen Minuten folgt eine Putzkraft, welche die Schnipsel aufwischt, die beim Abknipsen der Fahrkarten entstanden sind. Wer will kann ein Menu bestellen, das wird dann zum Platz geliefert. Wir schliessen die Vorhänge und versuchen zu schlafen, was mehr oder weniger gelingt.

Der Zug fährt pünktlich los und rollt ruhig durch die Nacht ins rund 600 km nordöstlich gelegene Nong Khai. Dort kommt der Zug pünktlich um 06.30 an. Hier kommt der Bahn-Nostalgiker wieder auf seine Rechnung: Der Bahnhof ist unverändert – die Zeit scheint stehen geblieben zu sein. Fahrkarten gibts am Schalter – meine Rückfahrtkarte ist innert Sekunden ausgestellt.

Bahnhof in Nong Khai – hier verkehrt nur eine Handvoll Züge pro Tag. Foto Dominik Landwehr
Der nächste Zug fährt erst in einigen Stunden. Foto Dominik Landwehr
Der Banhof von Nong Khai von aussen. Als Taxis dienen die Tuktuks. Foto Dominik Landwehr

Ein Tuktuk bringt uns ins Hotel für einen Zwischenhalt, am nächsten Tag gehts dann weiter von Vientiane nach Luang Prabang.

Unser Hotel ist nahe am Mekong – nach einem reichhaltigen thailändischen Frühstück mit Reissuppe und Omlett führt uns ein erster Spaziergang zum Fluss. Auch so geht Tourismus – abseits von Rummel, Strand und Massen. Das Leben scheint hier einen Tick langsamer…

Fotogalerie Nong Khai – alle Fotos Dominik Landwehr
Bildanfragen bitte an dominik.landwehr at bluewin.ch