Taliban in Romainmôtier

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In einem Akt von beispielloser Barbarei haben Kämpfer der Taliban im Jahr 2001 die bekannten Buddha-Statuen aus dem frühen Mittelalter gesprengt. Das Entsetzen war damals gross. Vergessen ging damals wie heute, dass es auch in der westeuropäischen Kultur solche BIlderstürme gegeben hat. Ein aktuelles Beispiel ist zur Zeit in einer Ausstellung in Romainmotier zu besichtigen.


1100 Jahre soll es her sein, seit der Gründung des Klosters in Romainmôtier. Das Kloster wurde in der Reformation zerstört, die Kirche steht noch – sie ist die älteste romanische Kirche der Schweiz. Aus Anlass des Jubiläums wurde eine 3D-Rekonstruktion des zerstörten Klosters gemacht, gleichzeitig werden neben der Kirche Überreste der zerstörten Skulpturen gezeigt.
Der Klosterhof von Romainmôtier ist wohl einer der am besten umgegebrabenen Fundstätten der Schweiz. Nun, offenbar hat es sich gelohnt: Die Ausbeute der Arbeiten, die vor allem im 20.Jahrhundert unternommen wurden, ist zur Zeit zu besichtigen.
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Interessant sind nun die Erlebnisse, die einer der Kuratoren macht: Die Zuschauer würden in der Regel die Schönheit der gezeigten Skulpturen bewundern und auch kommentieren. Dies obwohl die Skulpturen nicht rekonstruiert wurden.
Kaum einer soll hingegen einen Kommentar zur barbarischen Zerstörungsakt gemacht haben. Ist es zu lang her? – Oder geht man davon aus, dass Kunstgegenstände einem natürlichen Zerfall ausgesetzt sind?
Website zum 1100 Jubiläum des Cluny-Klosters von Romainmôtier
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