Sovata und das Geheimnis der Heliothermie – Rumänien 2010 (7)

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Sovata ist ein Heil- und Kurbad bei Tirgu Mures. Das Wasser im kleinen See hat eine merkwürdige Eigenschaft: An der Oberfläche ist es kühl, unten ist es heiss. (1./2.Juli.)


Kühl ist vielleicht etwas untertrieben: Gemäss Tafel im Eingangsbereich des Bades hat das Wasser heute an der Oberfläche bereits 28 Grad. Dann wird’s in schnellen Schritten wärmer: In zwei Metern Tiefe werden bereits 40 Grad gemessen, in drei Metern Tiefe dann 46 Grad. Dahin kommen wir mit unseren Füssen nicht und Tauchen empfiehlt sich hier wohl nicht.
Der See ist eingezäunt, wer baden will, muss die offizielle Badeanstalt benutzen: Sie besteht aus einer Holzkonstruktion, die an die Badeanstalten aus dem 19.Jahrhundert erinnert, ein zweiter Trakt stammt wohl aus den 50er Jahren – beides ist renoviert und macht einen einladenden Eindruck.
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Ein merkwürdig paradoxes Schwimmerlebnis – sucht man sonst mit dem Körper möglichst nahe der warmen Oberfläche zu bleiben, ist es hier genau umgekehrt: Immer wieder stochern wir mit den Füssen und geniessen die wohlige Wärme – um uns dann wieder im kühleren Wasser an der Oberfläche treiben zu lassen.
Heliothermie, Wärmegewinn durch Sonnenschein heisst das Stichwort für das Naturphänomen. Das Gestein hier ist äusserst salzhaltig – wenige Kilometer nebenan ist ein 2000 Meter starker Stalzstock. Der See entstand erst im 19.Jahrhundert als die Decke einer Doline einstürzte. Das Wasser in der Senke war salzig – das Regenwasser bildet einen Deckel und Schutzschild und scheint zu verhindern, dass die Wärme wieder nach draussen entweicht. Ähnliche Seen gibt es auch anderswo in Rumänien, so etwa in der Nähe von Sibiu (Ocna Sibiului).
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Sovata ist ein alter Kurort – davon zeugen die Holzbauten, die wohl zu Beginn des letzten Jahrhunderts entstanden sind. Ein Teil wird renoviert, ein Teil scheint dem Verfall preisgegeben zu sein.
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Und über allem thronen die Kurhotels der Danube-Gruppe. Hässliche sozialistische Zweckbauten, aber auch sie offenbar renoviert.
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