Alltag im Safiental 1976. Die Bilder hat der junge Fotograf Walter Schmid 1976 für die Bildagentur Comet gemacht. Heute sind sie im ETH-Bildarchiv zugänglich.
Ein Zufallsfund im riesigen BIldarchiv der ETH-Zürich. Gefunden mit nur einem Stichwort. Grossartig: Die Bilder sind alle unter Creative Commons frei verwendbar. Ich brauche sie im Rahmen einer historischen Recherche zum Thema Safiental.
1976 – das ist noch nicht so lange her. Ich erinnere mich an einen heissen Sommer. Ich war damals 18 und am Gymnasium Rämibühl, wir hatten hitzefrei und waren viel am See. Und gelesen habe ich unter anderem Hölderlin und Conrad Ferdinand Meyer.
Das Heu einbringen im Safiental. Aus Oral History Interviews mit Bewohnern des Tales weiss ich davon. Das war eine grosse Sache, in der Regel musste die ganze Familie mitarbeiten, auch die Grosseltern und vielfach auch noch Leute von aussen, vielleicht ein Knecht. Die Bilder von Walter Schmid zeigen, was man sich darunter vorstellen muss.
War das Heu trocken, so musste es zu weg gebracht werden. Dazu hatte man früher Heuschober, die überall verteilt waren. Im Winter dienten sie als Ställe. War der Heuvorrat leer, dann wurden die Kühe zum nächsten Stall gebracht. So hatte jede Familie mehrere kleiner Ställe und die Hänge sind übersät von diesen kleinen Bauten.
Das nächste Bild zeigt einen Mann mit einer Käseharfe. Mehr wissen wir nicht von ihm aber die Landschaft erkennen wir: Es ist ganz hinten im Tal, er war wohl unterwegs auf die Alp. Vielleicht hatte der Fotograf keine Zeit, ihn dahin zu begleiten und er liess es bei diesem Bild bewenden.
Wer war Walter Schmid? Er gehörte zu den jungen Fotografen der Fotoagentur Comet. Der Journalist Werner Catrina hat ihn für den Blog der ETH-Zürich beschrieben. Im Archiv findet sich auch ein Foto des jungen Mannes. Hat er es mti dem Selbstauslöser selber gemacht? Wir wissen es nicht. Es zeigt ihn in einem Hotelzimmer in Manhattan NY im Jahr 1973. Frisuren, Kleider, die Tasche und natürlich die Fotoausrüstung bringen uns zurück in eine vergangene Zeit. Just in die Zeit, in der ich selber mit Fotografieren angefangen habe. Werner Catrina hat im Blog der ETH-Bibliothek eine eindrücklichen Text über seinen Kollegen geschrieben.