Rumänien-Reisenotizen: Das einsame Karussell

IMG_6144.JPGWie ein Bote aus vergangenen Zeiten steht es noch da: Das Karussel beim Zoo von Tirgu Mures. Es gehört zu den Kinder-Attraktionen des Erholungsgebietes auf dem Cornesti-Plateau, so wie die stillgelegte Eisenbahn. Wir staunen, es auch 17 Jahre nach dem Umsturz und unserem Aufenthalt hier noch vorzufinden.


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Das einsame Karussell – woher kommt dieser eigenartige, melancholische Charme? – Die Hilflosigkeit des handgemalten Schriftzuges der rumänischen Fluggesellschaft TAROM; die Hand versucht nicht einmal die Gestalt des wirklichen Schriftzuges nachzuahmen, der Begriff allein muss genügen. Die Vorstellungskraft wird ohnehin gefordert.
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Die Helden des Karussels tragen russische Namen: Gagarin 1961 lesen wir hier an der Seite und hier war offenbar eine andere, eine geschicktere Hand am Werk. Er strahlt, der russische Kosmonaut, auch heute noch.Das Karusell hat die Wirren der Umbruchzeit überstanden und trotzt den Versuchungen der neuen Konsumwelt.
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Denn weit draussen vor der Stadt entstehen plötzlich Einkaufszentren von amerikanischem Zuschnitt mit ganz neuen Attraktionen. Noch bleiben die Besucher dort aus, es fehlt am Geld um an jener Welt wirklich partizipieren zu können. Und dann und wann an schönen Sommernachmittagen dreht das Karussell seine Runden, hoch oben auf dem Plateau von Cornesti über der rumänischen Kleinstadt Tirgu Mures.

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