Life Hack: Thai lernen

In den Jahren 1988 und 1989 habe ich für etwas mehr als zwei Jahre für das IKRK in Thailand gearbeitet. In jenen Jahren lebten einige Hunderttausend Flüchtlinge aus Kambodscha und Vietnam in Lagern an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha. Südostasien hat mich seither nicht mehr losgelassen.

Nur mit den Sprachen ist es hier schwierig. Als Europäer versteht man kein Wort. Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich deshalb angefangen Thai zu lernen. Siripun Wiedenmeier – lebt seit 20 Jahren in die Schweiz – hat mir in der Migros-Klubschule Winterthur die Grundlagen beigebracht. Sie hat mich auf die Idee gebracht nach einer Konversations-Partnerin Ausschau zu halten. Noch mehr Termine? Noch mehr Anfahrt? Noch mehr Kosten? – Also hab ich im Internet gesucht.

Hier habe ich Waleerat Wanmanomai gefunden. Ein langer Name – aber Thais haben alle Spitznamen, die sie im Alltag verwenden. Der Spitzname von Waleerat ist Bobo. Ich habe Bobo bisher genau einmal im richtigen Leben getroffen. Aber wir sehen uns jede Woche ein oder zweimal über Skype. Dann besprechen wir meine Hausaufgaben und üben die Aussprache. Ist Thai eine schwierige Sprache? – Es ist nicht schwierig, es braucht nur Zeit, sagt Bobo. Das ist eine wunderbare Haltung, finde ich. Du musst Dir Zeit lassen, sagt sie. Jedes Wort hat einen Ton: neutral, hoch, tief, steigend, fallend.

Bobo ist 35 Jahre alt und lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Haus in der Millionenstadt Bangkok. Sie hat Sprachlehrerin studiert und macht auch eigene Lernvideos. Weil ihr der Weg durch das Verkehrschaos der Riesenstadt zu viel wurde, unterrichtet sie nur noch zuhause über Skype. Und Schüler hat sie mehr als genug. 15 Franken zahlt jeder Schüler pro Stunde und davon kann Bobo in Thailand prima leben.

Keine Frage: Die Zukunft des Lernens liegt im Internet:  Es gibt eine fast unübersehbare Anzahl von Lernhilfen und Programmen im Internet. Einige wenige möchte ich zum Schluss noch erwähnen.

Google beherrscht mittlerweile Dutzende von Sprachen. Auch Thai. Und seitdem ich mich mit dem thailändische Alphabet angefreundet habe, brauche ich nur noch die Google Übersetzungs-App, die mir die Wörter sogar vorliest.

Duolingo gehört wohl zu den erfolgreichsten Online-Programmen. Ein ausgeklügeltes Tool, das es mittlerweile für viele Sprachen gibt. Wer eine Lehrerin oder Lehrer für Skype-Lektionen sucht findet über Verbling fast alles. Ganz ähnlich funktioniert auch Italki. Bei Conversationsexchange geht es eher darum, Lernpartner zu finden.

 Spannende Perspektiven. Nur etwas ist gleich geblieben: Lernen muss man immer noch selber. Im Berner Oberland sagt man: Man kann das Kalb nur zur Tränke führen, saufen muss es dann selber. 

Bobos Thai-Seiten
http://www.iwanttolearnthai.com/

Learn Thai with Mod:
http://learnthaiwithmod.com

Duolingo: Sprachen lernen online
https://de.duolingo.com/

Verbling.
Plattform für Vermittlung von Fremdsprachen-Lehrern
https://de.verbling.com

Italki
https://www.italki.com

Konversationspartner finden
https://www.conversationexchange.com