Kolibri-Paradies Kolumbien

Schon je einen Kolibri in der freien Natur gesehen? – Ich bis zu meiner Reise nach Kolumbien nicht. Dann dafür aber gleich im Dutzend

Der Kolibri – englisch übrigens Humming Bird – ist wohl einer der erstaunlichsten Vögel, den es gibt; mehr davon später. In meinem ganzen Leben habe ich bisher keinen gesehen. Kein Wunder, sie sind auf dem amerikanischen Kontinent zuhause.

Im Cocora Tal bei Salento wagen wir eine kleine, schweisstreibende Extrarunde um in ein Kolibri-Reservat zu gelangen. Und tatsächlich: Nach einer knappen Stunde Aufstieg sind wir da – die erstaunlichen Vögel werden hier mit einer speziellen Fütterungsstation angelockt. Sie lassen sich leicht beobachten und sogar mit dem iPhone gelingen uns aufregende Fotos und Videos.

Kolibris im Reservat des Cocora Tals. Aufnahme Dominik Landwehr. Februar 2019.

Weltweit gibt es über 330 Kolibri-Arten. Die meisten davon sind in Südamerika zu finden. In Kolumbien gibt es 147 Arten – und allein das wäre schon eine Reise dahin wert! – Die Vögel sind winzigklein – nur wenige Zentimer gross und einige Gramm schwer. Aber ihre Leistungen grenzen an ein Wunder – ich zitiere hier aus dem Wikipedia-Artikel:

Kolibris führen ihren Schwirrflug mit einer sehr hohen Frequenz von 40 bis 50 Flügelschlägen pro Sekunde aus. Mit ihren beweglichen Flügeln können sie auf der Stelle fliegen, um zum Beispiel Nektar zu trinken. Sie können auch seitwärts und sogar rückwärts fliegen. Beim Kolibri ist im Gegensatz zu allen anderen Vogelfamilien die Hand größer als Ober- und Unterarm. Dies sowie eine extreme Beweglichkeit im Schulter- wie im Ellenbogengelenk erlauben dem Kolibri fast jede erdenkliche Flügelstellung. Die hierfür benötigte Brust- und Oberarmmuskulatur macht beim Kolibri gut ein Viertel seines Gesamtgewichts aus.

Bezogen auf ihre Körpergröße sind Kolibris die wohl schnellsten Wirbeltiere der Welt. So erreichen die etwa zehn Zentimeter großen Annakolibris bei ihren Balzflügen Geschwindigkeiten von 385 Körperlängen pro Sekunde (27,3 m/s bzw. 98 km/h), bei Beschleunigungswerten von etwa dem Zehnfachen der Erdbeschleunigung. Zum Vergleich: Wanderfalken kommen im Sturzflug auf Geschwindigkeiten von bis zu 200 Körperlängen pro Sekunde, Kampfjets, wie z. B. die MiG-25 (ein Mach 3 schneller Abfangjäger), erreichen dagegen maximal nur das rund 40-fache ihrer Gesamtlänge.

Kolibris im Hotel Villa Tayrona. Aufnahme Dominik Landwehr Februar 2019

Für die zweite Kolibri-Beobachtung müssen wir gar nichts unternehmen: Im Hotel Villa Tayrona gleich beim berühmten Nationalpark finden wir dieselben Fütterungsstation auf der Terrasse des Restaurants und hier gelingen uns nochmals tolle Aufnahmen.

Die Kolibris aus Kolumbien waren auch der BBC einen Beitrag wert..