Der Name des berühmten Sängers Joseph Schmidt ist mir noch nicht lange geläufig – er und seine tragische Geschichte sind mir aber seit den 90er Jahren immer wieder begegnet.
Joseph Schmidt – ein Lied geht um die Welt – ausführlicher Text mit Fotos Dominik Landwehr als PDFHerunterladen
Zum ersten Mal gehört habe ich den Namen irgendwo in Bukarest in den frühen 90er Jahren als ich mit Martin Heule fürs Radio DRS unterwegs war. „Ihr Schweizer habt Joseph Schmidt umgebracht“, sagte mir damals einer unserer Gesprächspartner. Ich musste zugeben, dass ich den Namen vorher noch nie gehört hatte. Zuhause begann ich zu recherchieren – das war natürlich noch zu den Vor-Internet-Zeiten. Und bald stiess ich auf seine Geschichte:
Mit seiner Stimme berührte er Millionen: Joseph Schmidt. Er starb 1942 im Zürcher Oberland am Ende seiner Flucht vor dem Naziregime. Das Schicksal des jüdischen Sängers bewegt auch heute. So habe ich seine Geschichte in meinem neusten Beitrag, der etwas umfangreicher ausgefallen ist, zusammengefasst.
Das zweite Mal war 1997: Ich durfte zwei Holocaust-Überlande in die Schweiz einladen. Einer davon war aus Czernowitz und natürlich war er mit dem Namen Joseph Schmidt vertraut. 2008 dann hatte ich Gelegenheit selber nach Czernowitz zu reisen – die Synagoge, wo Joseph Schmidt gesungen hatte, steht noch. Sie ist allerdings ein Kino heute, im Innern erinnert eine Gedenktafel an den berühmten Sänger. Draussen im Stadtpark gibt es einen Walk of Fame – einer der Sterne gehört Joseph Schmidt.
Im Dezember interessiert sich das Landesmuseum für einen kurzen Text – ich lese die Biografie von Alfred A.Fassbind, die 2012 in revidierter Form herausgekommen ist und auch den Roman von Lukas Hartmann, der 2019 erschienen ist. Nun endlich habe ich Gelegenheit den Biografen und Nachlassverwalter Schmidts den Tenor Alfred A.Fassbind selber kennenzulernen. Bei dieser Gelegenheit entsteht ein rund 60-minütiges Gespräch.
Natürlich haben all diese Informationen nicht in einem 5000 Zeichen langen Text Platz, den ich für das Landesmuseum in Zürich schreiben darf. Also mach ich parallel dazu für diesen Blog eine etwas ausführliche, illustrierte Fassung, die sich auch gut ausdrucken lässt.
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Mehr Informationen gibt es auf der ausführlichen Seite des Joseph Schmidt Archivs, die von Alfred A.Fassbind unterhalten wird.