Fahnen-Abzug in Colombo

Das Galle Face Hotel in Colombo ist wohl eines der ältesten Hotels in der Stadt. Es zelebriert jeden Abend ein merkwürdiges Ritual aus der Kolonialzeit

Täglich zum Sonnenuntergang spielt sich im Galle Face Hotel eine spezielle Szene ab: Ein Dudelsackspieler begleitet von einer weiteren Person schreitet über die Treppen zum Endes Gartens. Dort holt sein Begleiter die Fahne ein, rollte sie zusammen, danach gehen die beiden, gemessenen Schrittes, zurück.

Sri Lanka ist seit 1948 keine britische Kolonie mehr und hat 1974 den alten Namen Ceylon durch den modernen Begriff Sri Lanka ersetzt. Aber das koloniale Erbe lebt – man hat hier nie den Eindruck, dass die Briten verhasst waren. Ihr Erbe ist nicht zu übersehen. Englisch ist Verkehrssprache in Sri Lanka, in der Upper Class spricht man auch zuhause englisch. Der Tee ist eines der wichtigsten Exportgüter des Landes – die Teeplantage gibt es, seitdem die Briten sie in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunders eingeführt hatten: Ein Schädling hatte die Kaffeeplantage zerstört. Ab rund 1000 Meter gedeiht der Tee, der übrigens auch heute noch unter dem Namen Ceylon Tee weltweit gehandelt wird. Und der London Tea Exchange in Colombo ist einer der grössten Handelplätze für Tee weltweit.