Der tote Afrikaner vom Dettenried

Dettenried ist ein kleiner Weiler im Tosstal. In die Schlagzeilen ist er nun gekommen, weil die Polizei dort Mitte April die Leiche eines Afrikaners gefunden hat.


Der Mann wies zahlreiche Knochenbrüchte auf. Wie ist er ausgerechnet dort zu Tode gekommen? – Dettenried liegt in der Ostanflugschneise des Flughafens Zürich. Der Mann ist möglicherweise aus dem Fahrwerkschacht eines Flugzeuges aus Afrika gestürzt. Wenn er sich dort versteckt hat, war er wohl schon vorher tot. Die Polizei hat beim Toten zahlreiche Knochenbrüche festgestellt.
Es soll schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, die Identität des Mannes festzustellen. Wo wird er seine letzte Bleibe finden? – Auf dem Friedhof von Weisslingen? – Der Weiler Dettenried gehört zu Weisslingen.
Nur wenige Kilometer von Weisslingen, in Kollbrunn, liegt eines der grössten Durchgangsheime für Asylbewerber. Wer hier ist, hat die gefährliche Reise fürs erste überstanden. Der grösste Teil der Gäste erhält aber kein Asyl. Wie denken die Menschen hier über den toten Afrikaner?
Entschieden werden solche Fälle beim Migrationsamt des Kantons Zürich. Auch von diesem Amt ist in diesen Tagen zu lesen. Mitarbeiter (nur die Männer?) sollen Pornobilder verschickt haben.
Die Geschichte mit den Pornobildern ist mir egal. Sie hilft mir nicht, das Drama der toten und noch nicht toten Afrikaner in unserem Land zu verstehen.
For the record: Ich notiere diese Zeilen in einem Hotel am Strand von Tarifa – im äussersten Süden von Spanien. 35km von der afrikanischen Küste entfernt. Die Fähre nach Tanger fährt jeden Tag mehrmfals. Mit Pass und Kreditkarte könnte ich ohne Probleme dorthin gelangen und mir ein paar schöne Tage in Marokko machen.

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