Das schönste Museum der Welt


Mit Superlativen soll man bekanntlich vorsichtig und vor allem sparsam umgehen. Aber beim Naturhistorischen Museum in Wien ist der Superlativ berechtigt: Es ist für mich das schönste Museum der Welt…



Spiegelsymmetrisch zum Kunsthistorischen Museum angelegt – und doch wird es gerade von den Leuten dort gerne übersehen. Dabei ist es ein Museum, wie es kaum ein zweites gibt: Gebaut am Ende des 19.Jahrhunderts zeigt es die Welt der unbelebten und belebten Natur noch weitgehend in der selben Ordnung an wie damals. So sind die Säle säuberlich nummeriert und künden etwa im Hochparterre von der Fülle der Welt der Mineralien. Jeder Saal ist einem Thema gewidmet und jeder Saal zeigt an der Decke die passenden Gemälde mit den Landschaften, aus denen die jeweiligen Minerale stammen.
Sie stammten aus aller Herren Ländern und Kontinenten, die Mineralien im Museum – aber doch vor allem auch aus dem eigenen Reich, der Donaumonarchie. Sie ist untergegangen – aber die Beschriftungen im Museum haben überlebt.Wer weiss denn heute, wo Galizien ist. Nein, nicht in Spanien… im Osten von Wien. Teil von Österreich, wie die sorgsam mit Tusche ausgefüllte Beschriftung ausweist.

Weniger schwierig ist es mit den Flugsauriern. Sie sind gross und allseits bekannt und keiner sucht hier nach einem Schild…

Gut versteckt findet sich dort übrigens eines der aufregensten Zeugnisse der Kunstgeschichte: Die Venus von Willendorf, eines der ersten Zeugnisse künstlerischen Schaffens des Menschen. Es stammt aus der Altsteinzeit und wurde in der Nähe von Wien gefunden. Zu sehen ist die kleine Kalkstein-Skulptur in einer Tresor-Vitrine im Hochparterre.
Erstaunlich, wenn auch weniger alt, ein Edelstein-Strauss. Geschenk der Kaiserin Maria Theresia an ihren Gemahl Kaiser Franz Stephan

Ein Tipp: Man besuche das Kunsthistorische Museum in der Dämmerung – wenn die Lichter in den Holzvitrinen die Säle erhellen und die Besucher nur als vorbeihuschende Schatten wahrzunehmen sind…
Sicher ist: Allein dieses Museum ist eine Reise nach Wien wert. Schön, dass viele Familien mit Kindern dort sind. Aber warum eigentlich diese merkwürdige Aufteilung: Die Kunst den Erwachsenen, die Natur den Kindern.
Hier gehts zum Link des Naturhistorischen Museums Wien www.nhm-wien.ac.at

Kommentar hinterlassen