Gemalte Früchtchen

Die tropischen Früchte Kolumbiens faszinieren Dominique Freiburghaus. Zwei davon hat sie gemalt.

Die Schweizerin Dominique Freiburghaus verbrachte im Sommer 2019 einige Wochen in Bogotá und malte in dieser Zeit – zwei ihrer Bilder hat sie mir zur Verfügung gestellt: Eine Granadilla und eine Lulo.

Die Granadilla gehört zur Art aus der Gattung der Passionsblumen und schmeckt sehr süss.

Eine Granadilla – gemalt von Dominique Freiburghaus.

Die Lulo gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und wird auch Naranquilla genannt. Sie schmeckte mir sehr sauer – das mag aber damit zu tun haben, dass ich sie vor der Reife genossen habe. Ähnlich wie die Granadilla wird sie für Desserts und Säfte verwendet.

Eine Lulo – gemalt von Dominique Freiburghaus.

Ich habe Dominique Freiburghaus gebeten zu ihren Bildern ein paar Worte zu schreiben. Hier nun ihr Text:

«Schon als kleines Mädchen habe ich immer gerne gemalt. Angefangen mit Malheften, in denen ich sehr expressiv rumgekribelt habe. Doch der neue Freund und späterer Ehemann meiner Mutter und zukünftiger Adoptivvater (Architekt) von mir, hat mir ziemlich genau erklärt, wie solche Vorlagen zu gebrauchen sind. Das ist mir damals ziemlich eingefahren, deshalb habe ich es wohl nie vergessen.

Während dem Reisen führe ich schon lange Skizzenbücher, schreibe, klebe Bilder ein und zeichne und male darin. Bei mir ist es immer eine etwas wilde Sache, denn ich habe keinen eigentlichen Stil, verwende die unterschiedlichsten Techniken, manchmal geht es schnell und manchmal eine Ewigkeit bis etwas fertig ist.

Selber unterrichtete ich Bildnerisches Gestalten und Werken, teile mit anderen «Kreativen» ein Atelier in der Binz. Dort arbeite ich nach Lust und Laune oder gestalte Layouts wie Jahresberichte, Plakate, Postkarten und vieles mehr. Sehr viel Spass habe ich am Entwickeln von Ausstellungskonzepten und wenn möglich natürlich diese umzusetzen.

Diese Früchtchen habe ich während meinem Aufenthalt in Bogota gemalt. Was mich interessierte, war das Innen und Aussen. Beim Malen entdecke ich immer viel Neues, wie diese Erscheinungen einfangenund umsetzen. Es waren Früchte, die ich noch nicht kannte. Ebenso war ich neugierig, was in diesen alles drin ist und was sie bewirken, ein Eintauchen in ein neues System oder Kosmos. Eigentlich wollte ich noch mehr davon malen, zum Beispiel die Tomate de Arbol oder die Pitaya. Einen roten Faden gibt es bei mir, die Serie: eine Vogelserie, eine mit klugen Frauen oder eine «von oben herab»; diese bezieht sich auf die Vogelperspektive: Eine Sitzung, Hörsaal und eine Bestellung im Restaurant.

Oft muss ich mich überwinden, etwas anzufangen. Das Risiko reist immer mit, mit der Angst nichts hinzukiregen, die Zeit verschwendet zu haben und zu versagen. Es ist blöd, ich weiss, aber ich muss es akzeptieren und mich weiterhin überwinden.»

Die Katze aus der Casa Wyss in Bogotá. Foto Dominique Freiburghaus