Mit der Gondelbahn durch Bogotás Armenviertel

Seit 2018 hat Bogotá ähnlich wie Medellin und La Paz in Bolivien eine eigene Gondelbahn. Sie dient nicht dem Tourismus sondern dient der Erschliessung eines dicht gebauten Armenquartier im äussersten Süden der Stadt.

An der Talstation von TransMiCable – Foto Dominik Landwehr 18.1.2020

Die neue Gondelbahn hat den Namen TransMiCable und gehört zum Bussystem TransMilenio. Man steigt in der südlichen Endstation Portal Tunal um und gelangt durch eine Unterführung zur Talstation der Gondelbahn. Als Schweizer ist man sofort an die Situation in einem Skigebiet erinnert. Nur sind wir hier eben nicht in einem Skigebiet sondern im armen Süden der kolumbianischen Hauptstadt, die mehr als acht Millionen Einwohner zählt. Die Gondelbahn verbindet die Stadtbezirke Ciudad Bolívar im äußersten Südwesten und San Cristóbal im Südosten.


Man fliegt mit der Gondelbahn gleichsam über die Stadtquartiere, die zu den ärmsten der Stadt gehören. Sie sind sehr dicht überbaut, die Häuser wirken einfach oder gar schäbig – der Blick von oben zeigt aber das Leben – hier gibt es Märkte, Schulen, Sportanlagen, Läden und Restaurants.

Die Gondelbahn wurde 2018 eröffnet und kann 3600 Passagiere pro Stunde transportieren. Gebaut wurde es mit Schweizer Beteiligung und zwar von Doppelmayr-Garaventa, zu dem auch der Karosseriebauer CWA in Olten gehört. Die Firma Doppelmayr ist heute in österreichischem Besitz.

Bei meinem Besuch in Bogotá im Januar 2020 entstand auch die folgende kleine Videoreportage – und zwar am 18.1.2020