Berlin Karlshorst

In Moskau wird das Ende des Zweiten Weltkrieges nicht am 8.Mai sondern einen Tag später gefeiert. Ein Besuch in Berlin Karlshorst hilft beim Verständnis.
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Grund dafür ist, dass Stalin auf eine eigene Kapitulationszeremonie bestand. Sie fand einen Tag nach der Kapitulationserklärung von Rennes am 9.Mai 1945 in Berlin-Karlshorst in einer schlichten Offiziersmesse statt. Der Ort ist heute eine Gedenkstätte mit einem neu gestalteten Museum. In der Gedenkstätte und im Museum wird zwar erklärt, dass es zwei solche Zeremonien gab. Angeblich eine politische und eine militärische. Eine elegante Erklärung mit der wohl alle leben können: Die Berliner Gedenkstätte wird gemeinsam von Russland und Deutschland gepflegt.
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Ihr Zentrum ist ein umfunktionierter Speisesaal der Offiziersmesse. Auf den Tischen stehen die Flaggen der Siegermächte: Die USA, Frankreich, die Sowjetunion und England. Der Besucher hält inne, es scheint als seien die Gäste erst gestern hier gewesen.
Die Gedenkstätte in Berlin ist übrigens leicht erreichbar und alles andere als ein Touristenmagnet. Ein guter Ort um über Geschichte, über Schicksale, über Nationen, Menschen und über Krieg und Frieden nachzudenken. Das Museum ist neu, gut gemacht und erinnert an andere, gut gemachte und politisch korrekte Museen. Anders gesagt: Man kann sich das Museum schenken und nur die Gedenkstätte anschauen, die natürlich bis zur Wende von den Russen gehegt und gepflegt wurde.
Deutsch-russisches Museum Karlshorst (Gedenkstätte)
Wikipedia-Artikel: Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht

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