Es ist ein Kalauer, ich weiss es, aber ich kann’s mir nicht verkneifen: Dieses Foto zeigt einen Widerstand und es hat als Nahaufnahme eine gewisse Ästhetik. Also hab ich’s „Ästhetik des Widerstands“ genannt. Und warum ist es ein Kalauer?
Ganz einfach: Eines der wichtigsten Bücher der 70er Jahre ist der Roman „Ästhetik des Widerstands“ von Peter Weiss. Es geht in diesem Buch um die politischen und ästhethischen Erfahrungen der Jahre 1917 – 1945.
Mein Bild hat damit gar nichts zu tun und der Titel ist nur ein Wortspiel, eben ein Kalauer. Sorry Mister Weiss. Ich hoffe, das Bild gefällt ihm trotzdem. Das genannt Buch von Peter Weiss hab ich nicht gelesen, dafür war und ist mir sein Text „Abschied von den Eltern“ lieb und teuer.
Wer jetzt noch mehr über Peter Weiss wissen möchte, den muss ich an die Buchhandlungen verweisen. Oder auf einige Texte im Internet, so etwa auf den kurzen Text von Barbara Basting
Und hier gehts zum Wikipedia Eintrag über Peter Weiss.
Schade, dass du ?Die Ästhetik des Widerstands? nicht gelesen hast. Es lohnt sich absolut ? trotz der ?Unverdaulichkeit? dieses Werks. Aber vielleicht ergibt sich ja bald eine Gelegenheit?
Im Buch wird das Leben eines deutschen Nazigegners und Kommunisten in der Zeit von 1937 bis 1945 erzählt, und worum es geht, kann man nur schwer wiedergeben. Es ist so vieles: der Widerstand im Nationalsozialismus, das Wesen und die Aufgabe der Kunst, der spanische Bürgerkrieg, die Auseinandersetzung mit dem Stalinismus und die Gewissensqualen überzeugter Kommunisten, das Leben im schwedischen Exil, die Arbeitsweise Brechts, das Ringen um die Einheit der Arbeiterbewegung, – und noch viel mehr. Interessant ist die Begegnung mit historischen Figuren wie Münzenberg, Wehner, Brecht. Ergreifend ist die Schilderung der ?unbedeutenden? Kommunistin Bischoff. Und, mir geht?s wie Barbara Basting: Nahezu unerträglich ist die Schilderung der Hinrichtung der Mitglieder der Roten Kapelle.
Mich hat das Buch sehr bewegt, denn es sagt mir wieder, dass das, was wir tun, nicht beliebig ist.