Das zerstörte Schloss von Max Huber – und der Absturz eines US-Bomber im Zweiten Weltkrieg

Am 19.Juli 1944 stürzte ein abgeschossener US-Bomber auf das Schloss Wyden in Ossingen, das dem Zürcher Völkerrechts-Professor und IKRK-Präsident Max Huber (1874-1960) gehörte. Die Besatzung hatte das beschädigte Flugzeug vor dem Absturz verlassen können. Deshalb können wir heute die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählen.

Eigentlich sind es zwei ganz verschiedene Geschichten: Ueli Huber war 1944 ein fünfjähriger Junge – er spielte unter einem Baum, als ein abstürzender Liberator Bomber ins Schloss krachte. Der Bub rannte verstört davon und wurde von Leuten aus dem Dorf getröstet.

Fast gleichzeitig landeten acht von zehn Besatzungsmitgliedern, darunter der Pilot Archie Davis auf der sicheren Seite des Bodensees. Der Navigator war früher abgesprungen und geriet in deutsche Kriegsgefangenschaft. Der Kopilot starb, weil sich sein Fallschirm nicht öffnete. Einer der Geretteten war Nathan „Sonny“ Goldenbloom, der seine Geschichte und zahlreiche Dokumente seiner Familie überliefert hat.

Das Bild eines unbekannten Fotgrafen zeigt den Bombardier Nathan „Sunny“ Goldenbloom kurz nach seiner Landung in der Schweiz, bei der er sich offenbar am Fuss verletzte. Die zwei Männer, die ihm helfen, sind möglicherweise Angehörige einer lokalen Ortswehr. Foto: Archiv Josh Golden, Kalifornien USA.